Der Weinmacher Nico Grobler von Eikendal Vineyards aus Stellenbosch ist zu Besuch in Frankfurt und präsentiert in der Frankfurter Winebank seine Classique-Weine. In einer Vertikal-Verkostung probieren wir uns durch die Jahrgänge von 2009 bis 2015. Ein Highlight ist der 2015er, der gerade auf Welttournee ist und in Europa zum ersten Mal von uns getrunken werden darf.
Nico Grobler, Weinmaker von Eikendal
Eikendal mit Schweizer Wurzeln
Zuerst aber noch ein paar Informationen zu Eikendal: Im Weinanbaugebiet “Goldenes Dreieck” gelegen – Stellenbosch – Paarl – Franschhoek -, blühen die Weinberge von Eikendal in einem Berg- und Meeresklima, das ideal für die Herstellung von Qualitätswein ist. Seit 1981 gehört das 76 ha große Weingut der Familie Saager aus Zürich.
Die Helderberg-Weinberge, an den Hängen des Helderbergs gelegen, produzieren einige der besten Weine des Kaps. Die kühlende Wirkung der mit Feuchtigkeit beladenen Meeresbrise aus der nahegelegenen False Bay in Kombination mit der ausgezeichneten Bodenstruktur der Weinberge von Eikendal bilden ideale Voraussetzungen für den Anbau edler, klassischer Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc, Cinsault, Malbec, Shiraz und Chardonnay.
Heiße Tage, viel Sonnenlicht kombiniert mit dem „cooling effect“ des Atlantischen Ozeans führt zu kühlen Nachmittagen und Abenden. Das Klima ist hier milder als in Kapstadt, im Sommer deutlich heißer. Die – am Kap häufig stürmischen – Winde sind hier zudem deutlich abgeschwächt.
Magie des Terroirs
Vom ersten Tag an war es der Saager-Familie klar, dass Eikendals Magie in seinem Terroir liegt. Der Schwerpunkt im Weinberg ist es, mit möglichst hoher Konzentration die beste Traubenqualität zu erwirtschaften – im Keller geht es darum, den intensiven Geschmack zu erhalten und Frische, Eleganz und Finesse zu bewahren.
Nico Grobler, bereits seit 2006 Weinmacher von Eikendal, zur Philosophie: „Wir arbeiten so hart wie möglich im Weinberg, um weniger im Keller zu arbeiten und um vor allem die Aromen im Wein zu erhalten. Unser Ziel ist jedes Jahr: Minimale Intervention im Weinberg. Wir verwenden Chemikalien nur dann, wenn es absolut notwendig ist.
Die Vertikalverkostung
Es ist immer wieder spannend zu schmecken, wie der gleiche Weinberg jedes Jahr andere Qualitäten hervorbringt und wie sich die Reifung der Weine über die Jahre auswirkt. Welchen Einfluss das Wetter hat und natürlich auch, was der Weinmacher daraus macht. Jedes Jahr muss er wieder neue Entscheidungen treffen, wie seine Interpretation, von dem von der Natur vorgegebenem „Material“, sein soll.
Nico über seine Weine: “Ich liebe es, wenn das Terroir deutlich zum Vorschein kommt. Die Erde soll spürbar sein, so wie es beim 2009er Classique der Fall ist. Unser bislang bester Jahrgang des Jahrhunderts. 2012 daneben ist der Rockstar; wunderbare Frucht nach einem sehr kalten Frühling, wo wir die Trauben schon früh “entblättert” haben, damit viel Licht und Sonne herankann. Und der neueste Jahrgang 2015 … was soll man sagen, hat schon direkt 95 Punkte von Tim Atkins geholt.”
Die Classique-Weine sind immer eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc – Bordeaux-Style. Nur in 2014 kamen noch 4% Petit Verdot dazu. Der Alkoholgehalt liegt in den verkosteten Jahren immer bei 14,5%.
Herausragend fanden wir 2009, 2012 und den 2015er (der ganz aktuell der Öffentlichkeit präsentiert wird). Lagerpotential 20 Jahre plus.
2009 Classique
Top-Jahrgang, Hitzewelle im Februar, 40° C plus, hohe Luftfeuchtigkeit, hohe Mineralität am Gaumen, Erd-fokussiert nicht fruchtig
2010 Classique
Extremer Wind, sehr früher, kurzer Jahrgang, bisschen süßer, wenig grüne Geschmacksnoten, mineralisch
2011 Classique
Sehr heiß, 53° C, weniger Wind, sehr stressig für die Trauben, die um’s Überleben kämpfen müssen, sehr erd-betont, nur 14 Monate im Barrique
2012 Classique
Sehr kühl, genug Regen, sonnige Tage, wunderbare Früchte, die viel Sonnenlicht erhalten haben, schöne Struktur, der beste Jahrgang nach 2009
2013 Classique
Wenig Regen, kalter Jahrgang, erd-betont, sehr elegant, frische Aromen, 18 Monate im Barrique, noch nicht so überzeugend, kann sich noch entwickeln
2014 Classique
Grobler sagt dazu: “Das Weinjahr war so schlecht, dass ich 6 Monate nicht in den Keller gegangen bin. Erstaunlich, was dann doch entstanden ist.”
Sehr spezieller Wein mit viel Fruchtaromen, Blumen, schwarze, süße Früchte, 18 Monate im Barrique; 95 Punkte von Südafrika-Weinguru Tim Atkins sagt alles.
2015 Classique
Herausforderndes Wetter, 12 Monate im Barrique, lässt jetzt schon das Potenzial erkennen, elegant, erdbetont, auch 95 Punkte von Tim Atkins
Zahlreiche Auszeichnungen und Auszeichnungen aus der ganzen Welt zeigen das Philosophie und Können weltweit Früchte trägt:
http://www.eikendal.com/wp-content/uploads/2017/08/20170828-Eikendal-Awards-Aug-2017.pdf
Chris Saager, Eikendal
Das Weingut Eikendal hat auf jeden Fall noch viel vor. Chris Saager sagt: „Was uns begeistert, ist, dass wir immer noch nicht auf dem Höhepunkt sind und dass noch große Dinge vor Eikendal liegen.“
Nico Grobler (Eikendal), Irmgard Gröschl (evinum), Patrick Meier (blendedventures)
Und wo kaufen?
Beziehen könnt ihr den Wein in Deutschland über:
Tipp: Wenn ihr Patrick Meier sagt, dass ihr über evinum fündig geworden seid, macht er euch einen schönen Probierpreis.
Den Eikendal Classique 2013 (0,75l) bekommt ihr zu einem Spezialpreis von 16,99 € pro Flasche (1l/22,65 €) zzgl. Versandkosten, wenn ihr eure Bestellung mit Code “evinum” direkt an folgende E-Mail schickt: office@blendedventures.de
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Tolle Veranstaltung!