Es geht voran in den Weinbergen! Endlich wird die Geduld belohnt … die ersten Knospen brechen auf und hier und da lugen ganz vorsichtig die ersten Blattspitzen heraus. Während sonst überall prachtvolle Schneekugeln voller Blüten dem Betrachter das Gefühl von Frühling geben, lässt sich die Weinrebe Zeit.
Aber wir üben uns in Geduld und freuen uns mit den Winzern über jeden Fortschritt. In der Zwischenzeit gibt es die Resultate aus dem letzten Jahr zu bewundern und zu probieren. Überall werden nun die Weine aus 2014 vorgestellt und bei dem herrlichen Wetter sind die Tage der offenen (Weingüter)Türen perfekte Ausflugsziele.
Natürlich geht es auch in die Weinkeller, wo es momentan herrlich blitzt und blankt und ein wenig Ruhe eingekehrt ist. Zeit für tolle Schnappschnüsse und die eine oder andere Kellerführung.
An diesem Wochenende haben wir uns das Weingut Prinz von Hessen ausgesucht und der Weingutsdirektor Dr. Clemens Kiefer führt durch sein Reich.
Viel Stahl, Technik & Riesentanks
Der Rundgang startet im sogenannten Presshaus, das sich jetzt im Dornröschenschlaf befindet. Im Herbst allerdings geht es hier rund. Die Trauben werden selektiert, verarbeitet und drei Pressen bewältigen die Ernte von 40 ha Weinberge.
Eine ausreichende Größe der Anlage entscheidet in manchen Jahren über den Erfolg der Ernte. In 2014 war es beispielsweise immens wichtig eine sehr kurze Ernteperiode zu bewältigen. Aufgrund der Wetterlage – viel Regen – hatten die Winzer wegen der einsetzenden Fäulnis nur 3 Wochen Zeit, die Ernte einzuholen. Wenn man dann nicht schnell verarbeiten kann, verfaulen jeden Tag weitere Trauben und die Arbeit eines ganzen Jahres wird gefährdet.
… noch mehr Edelstahl im Keller …
… und natürlich auch die Schätze …
… apropos Weinfässer …
Die Weinfässer sollten immer bis an den obersten Rand gefüllt sein. Da aber Flüssigkeit aus den Fässern verdunstet, muss immer wieder im Reifeprozess Wein nachgefüllt werden. Über diese Glaspfropfen hat der Kellermeister das immer im Blick.
Zum Schluss säubern, abfüllen und Deckel drauf
In der Abfüllanlage werden die Flaschen final ausgespült, gereinigt, abgefüllt und zum Schluss mit einem Drehverschluss verschlossen. 1.300 Flaschen laufen so in der Stunde durch.
Die Riesling-Philosophie des Hauses Prinz von Hessen besagt, dass der Riesling ein frischer, lebendiger und belebender Wein sein soll. Entsprechend fiel die Wahl auf den sehr gasdichten Drehverschluss – inzwischen zu 100%. Zu groß ist das Risiko – beziffert mit 6% -, dass auch qualitativ hochwertige Korken den Wein negativ beeinflussen können.
Thema Nachhaltigkeit
Wie in vielen Weingütern ist man sich der Verantwortung für die Umwelt bewusst. Von den Kosteneinsparungen nicht zu sprechen. Seit letztem Jahr ist eine Photovoltaik-Anlage im Betrieb, womit 70% des Strombedarfs z.B. für die Kühlung gedeckt werden können.
Und dann will alles schön verpackt sein …
Endlich probieren …
… als erstes den 2013er PRINZ VON HESSEN Riesling Kabinett Royal
Typischer Rheingau-Riesling mit einer fein ziselierten Säure und einem hohem Maß an Mineralität. In der Nase ein herrlicher Duft nach Pfirsich und Aprikose und dann am Gaumen die Mineralik mit einem anregenden Abgang. Das Warten hat sich gelohnt …
Mehr als ein Steckenpferd …
… das 2013er PRINZ VON HESSEN Steckenpferd
Ein feingliedriger und gleichzeitig saftiger Riesling, erfrischend und wunderbar harmonierend mit der Restsüße. In der Nase mit saftigen Fruchtaromen in Richtung von reifem Boskop, etwas Aprikose und einem Hauch rosa Grapefruit. Am Gaumen eine feine Säure im Einklang mit einem saftigen Schmelz. Im Finale wiederholen sich die Aromen des Duftes und enden in einem feinen Nachhall.
… und etwas anderes als ein Filetstück …
… das 2013er PRINZ VON HESSEN Dachsfilet
Schon mehrfach ausgezeichnet (zuletzt MundusVini “Großes Gold”) und ein Paradestück vom Winkeler Dachsberg. Ein Riesling mit hellgelber Farbe und leicht grünlichen Reflexen. Das Dachsfilet ist geprägt von einer überaus dichten Struktur, sehr schöner Frische und einer beeindruckenden Komplexität. In der Nase reife Stachelbeere, Pfirsicharomen und schwarze Johannisbeere. Am Gaumen sowohl frische Fruchtaromen von Aprikose, Pfirsich und eine gewisse Würze von Kräutern.
Last but not least
Herzlichen Dank an Frau Demmer, die uns fachkundig und “liebevoll” betreut hat.
Comments 1
Herzlichen Dank für den netten Besuch und den informativen Bericht und natürlich ein ganz herzliches Willkommen an Alle, die das Weingut und unsere Weine persönlich erleben möchten.